2006 Mahnmal für die Deportierten jüdischen Mitbürger von Bad Neustadt

Über viele Jahre gab es immer wieder das Anliegen in der Stadt Bad Neustadt ein Mahnmal für die deportierten jüdischen Mitbürger zu errichten. Vielleicht war es der Besuch von Hanna und Ihrer Schwester Kay die Bad Neustadt besuchten, der den Stein ins Rollen brachte. Die Eltern von Hanna und Kay lebten in Bad Neustadt, ganz in der Nähe des heutigen Mahnmals. Der Vater betrieb ein Geschäft für Lederartikel. Als die Repressalien gegen jüdische Mitbürger immer mehr wurden, entschloß sich die Familie ihre 5 Kinder mit dem sogenannten Kindertransport nach Großbritannien zu schicken, natürlich mit der Absicht später selbst nachzukommen. Gretel und Hugo, die Eltern, wurden 1942 mit 54 anderen jüdischen Mitbürgern aus Bad Neustadt deportiert und in verschiedenen Konzentrationslagern ermordet.

Bürgermeister Altrichter begrüßt Hanna Schwarz und Ihren Bruder Walter Klein, die in Bad Neustadt lebten und als Kinder, wegen ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit, auswandern mussten.

Das von mir gestaltete Mahnmal hat zwei Anliegen. Das eine ist, den jüdischen Mitbürgern von Bad Neustadt, die deportiert und ermordet wurden, ein ehrendes Andenken zu geben, einen Platz mitten in der Stadt, da wo auch ihre Häuser waren.

Das andere Anliegen richtet sich in die Zukunft, an die Menschen, die heute in Bad Neustadt leben und diese Geschichte geerbt haben. Es soll einen freien und offenen Umgang mit dieser Geschichte ermöglichen. Die jüdischen Mitbürger sind nicht vergessen. Versöhnung ist etwas zutiefst Privates, das nur von Einzelnen vollzogen werden kann. Die Absicht ist Versöhnung, Befriedung und möglicherweise Freundschaft zu fördern.